Rosen richtig schneiden - Schritt für Schritt zum Rosenschnitt

Sobald die Temperaturen im Frühjahr wärmer werden, erwacht die Natur zum Leben und auch die Rosen erwachen aus ihrem Winterschlaf. Wenn die Knospen beginnen zu schwellen, ist es Zeit für den Frühjahrsschnitt. Denn während im Herbst nur störende Triebe und verwelkte Blüten zurückgeschnitten werden, fällt der Rosenschnitt im Frühjahr etwas intensiver aus.

Der beste Termin zum Rosen schneiden ist Ende März bis Anfang April. Auch wenn es nicht "das eine Rezept" für einen perfekten Rosenschnitt im Frühjahr gibt, versuche ich euch mit meinen Tipps den Rosenschnitt zu erleichtern. Bevor ihr nun loslegt möchte ich euch jedoch noch eins ans Herz legen. Viele Hobbygärtner gehen das Thema Rosen zurückschneiden mit viel zu viel Angst etwas verkehrt zu machen an. Aber Rosen sind sehr gutmütige Pflanzen, Fehlschnitte sind daher relativ schnell wieder überwachsen und lassen sich so im Folgejahr wirklich leicht korrigieren.

Der Frühjahrsschnitt bei Rosen ist mit unter der wichtigste Schnitt des Jahres bei dem die Priorität beim auslichten und verjüngen der Pflanze liegt. Als Basis für alle Rosen dient der sog. Auslichtungsschnitt und läutet die jährliche Rosenpflege für die Saison ein.


So beginne ich den Auslichtungsschnitt bei Rosen

Zu beginn schaue ich mir die Rose ganz genau an, erfrorene, abgebrochene und kranke Triebe schneide ich bis zur Basis oder bis ins gesunde Holz zurück. Ihr erkennt gesunde Triebe am sog. Mark, dem Triebinneren.

   » Gesunde Triebe zeigen ein weißliches Mark.
   » kranke Triebe hingegen sind bräunlich verfärbt.

Im nächsten Schritt werden alle dünnen und zu schwachen Triebe entfernt. Sie rauben der Rose einfach zu viel Kraft und können das Gewicht der Blütenstände nicht tragen und würden deshalb abknicken.

Als letzten Schritt des Auslichtungsschnitt werden nun noch die schwächeren der von sich überkreuzenden Triebe entfernt. Triebe die sich kreuzen führen durch die Reibung aneinander zu Verletzungen was wiederum das eindringen von Pilzen und Bakterien begünstigt und die Pflanze so anfälliger für Krankheiten wird. Wenn ihr euch nicht sicher seit welchen der beiden Triebe ihr entfernen sollt, nehmt immer jenen der nach innen in die Pflanze wächst und lasst den nach außen stehenden Trieb stehen. Achtet immer darauf beim entfernen ganzer Triebe keine Zapfen (Triebstummel) stehen zu lassen, sie sind perfekter Nährboden für Pilze. Alte Astgabeln solltet ihr deshalb ebenfalls unterhalb der Gabelung entfernen.

Schnitt einer Astgabel am Rosenstock


Viele Rosenblüten durch den richtigen Feinschnitt


Nach dem Auslichten geht es an den Feinschnitt und hier müsst ihr ein wenig aufpassen was für eine Rosensorte ihr grade beschneiden möchtet. Im folgenden Abschnitt gebe ich euch einen Überblick über den richtigen Schnitt der einzelnen Rosensorten.

TIPP:
 
Neben dem richtigen Rückschnitt der Rosen, ist auch die richtige Nährstoffversorgung wichtiger Bestandteil der Rosenpflege. 
Die besten Erfahrungen bezüglich der Düngung meiner Rosen, habe ich mit dem Rosendünger von Oscorna gemacht.
 

Einmalblühende Strauchrosen richtig schneiden

Alle einmalblühende Strauchrosen, zu denen übrigens auch die meisten Wildrosen gehören, blühen wie ihr in den Grundregeln bereits gelernt habt, am mehrjährigen Holz.
Im Frühjahr werden diese Rosen deshalb nur leicht Ausgelichtet, entfernt totes Holz und hin und wieder ältere Triebe.
Wird euch die Rose zu groß, könnt ihr unmittelbar nach der Blüte einen intensiven Sommerschnitt durchführen und die Strauchrose auf das von euch gewünschte Volumen einkürzen. Achtet dabei jedoch auf einen gleichmäßigen Schnitt.

Öfterblühende Strauchrosen richtig schneiden

Das besondere an öfterblühenden Strauchrosen ist, nach der Pflanzung dürfen diese erst einmal die ersten 4-5 Jahre einfach nur wachsen. Danach werden öfterblühende Strauchrosen jedes Jahr auf etwa zwei Drittel der Wuchshöhe zurückgeschnitten.
Damit die Rose nach dem Schnitt auch optisch noch harmonisch wirkt, schneiden die Seiten etwas tiefer und geht zur Mitte hin etwas höher.

Beet und Edelrosen richtig schneiden

Diese Rosensorten sind die verträglichsten was den Rosenschnitt betrifft, denn sie werden am stärksten zurückgeschnitten.
Der Vorteil von Beet und Edelrosen ist nämlich das diese an den jungen frischen Trieben besonders reich blühen. Beet und Edelrosen könnt ihr so problemlos bis auf zwei Augen zurück schneiden ohne das die Rose euch dies übel nimmt. Stark wüchsige Edelrosen bilden da jedoch die Ausnahme, denn diese reagieren auf einen starken Rückschnitt mit kräftigen Triebwachstum. -> Stammrosen schneidet ihr genau wie Beet und Edelrosen

Wildrosen richtig schneiden

Wildrosen gehören zu jenen Rosensorte welche man nicht bzw. nur sehr wenig schneidet. Wie der Name es schon verrät, kommt die Schönheit dieser Rosen von ihrem "wilden" Wuchs. Eine Ausnahme bilden hier jedoch die Rugosarosen, welche einen stärkeren Rückschnitt bevorzugen da diese sonst recht leicht vergreisen.


Bodendeckerrosen richtig schneiden

Beim Rückschnitt von Bodendeckerrosen braucht ihr am wenigsten sorge zu haben irgendetwas falsch zu machen. Je nach Standortort und gewünschter Wuchsform und Höhe, schneidet ihr diese alle 2 oder gar 3 Jahre auf etwa 15-20 cm zurück. Das könnt ihr übrigens auch mit einer scharfen Heckenschere erledigen. Manche Bodendeckerrosen in unserem Rosengarten schneide ich sogar jährlich zurück um für den gewählten Standort die gewünschte Wuchshöhe erhalten zu können.


Richtiger Rückschnitt von Kletterrosen

Die oben aufgeführten Rosenarten sind natürlich längst nicht alle. Im nächsten Abschnitt geht es jetzt mit den Kletterrosen weiter und ich erkläre euch worauf es beim richtigen Rückschnitt von Kletterrosen so ankommt.

Vorweg kann ich euch schonmal eins verraten, auch für Kletterorsen gilt im Frühjahr die Grundregel: Zuerst wird ausgelichtet. Dabei solltet ihr wie oben bereits erklärt, zuerst alles abgestorbene, erfrorene oder beschädigte Holz entfernen. Da an zu altem Holz die Blühkraft deutlich nachlässt, solltet ihr diese beim auslichten direkt über dem Boden absägen. Dadurch fördert ihr den Neuaustrieb aus der Basis eurer Kletterrose. Aber VORSICHT ! wie auch bei den Strauchrosen, gibt es auch bei Kletterrosen unterschiedliche Sorten die bzgl. des Rückschnitt unterschiedlich behandelt werden müssen.

Einmalblühende Kletterrosen 

- blühen nur am mehrjährigen Holz und werden deshalb im Frühjahr nicht bzw. nur sehr zurückhaltend geschnitten. Optimal ist ein Rückschnitt unmittelbar nach der Blüte.

Öfterblühende Kletterrosen 

- blühen am mehrjährigen Holz und an den diesjährigen Trieben. Bei öfterblühende Kletterrosen braucht ihr in den ersten zwei bis drei Jahren nach der Pflanzung nicht viel zu schneiden. Die Pflege beschränkt sich in diesem Zeitraum auf das entfernen von abgestorbenem, erfrorenem oder beschädigtem Holz. Danach könnt ihr im Frühjahr regelmäßig die Seitentriebe auf etwa 4 bis 5 Augen zurück schneiden. Dünne und schwache Seitentriebe werden dabei bis zum Ansatz ganz entfernt. 

 

Ihr seht also, seine Rosen selber zu schneiden ist, wenn man ein paar einfache Grundregeln beachtet und etwas Kenntnis über die verschiedenen Rosensorten hat, gar nicht so kompliziert. 

 

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